Dienstag, 31. Juli 2007

Wild at Heart

USA 1990
Regie: David Lynch


05. März 2006




















“This whole world's wild at heart and weird on top.”


Sailor (Nicolas Cage) schlägt einen Killer zu Tode, den Lulas eifersüchtige Mutter Marietta (Diane Ladd) auf ihn angesetzt hat. Zwei Jahre wartet Lula (Laura Dern), bis Sailor aus dem Gefängnis entlassen wird. Noch immer ist ihre Mutter von Hass erfüllt. Sailor und Lula beschließen nach Kalifornien zu verschwinden, doch auf ihren Fersen ist nun nicht nur der Detektiv Johnny Farragut (Harry Dean Stanton), sondern auch Gangsterboss Santos (J.E. Freeman), beide von Marietta engagiert. Doch die Dinge scheinen auch so immer seltsamer zu werden, je länger der Trip andauert…


Wie schon in Blue Velvet wirft David Lynch erneut einen Blick hinter die gutbürgerlichen Fassaden, nur um sie in verstörenden Bildern und Sequenzen vor unseren Augen einzureißen. Ob nun Dell (Crispin Glover) mit seinen Kakerlaken, die durchgeknallte Juana (Grace Zabriskie) und ihre Helfer oder die personifizierte Abartigkeit Bobby Peru (genial: Willem Dafoe), auch Wild at Heart geizt nicht mit unerwarteten Szenen und beunruhigenden Charakteren, welche das Unverständnis von Sailor und Lula gegenüber ihrer Umwelt noch verstärken. Inszeniert von Lynch als modernes Märchen mit deutlichen Anleihen an The Wizard of Oz und verpackt in ein klassisches Road Movie, treffen hier die Abgründe des amerikanischen Kleinstadtlebens auf eine ungewöhnliche Love Story. Dazu garniert Lynch das visuell grandiose Spektakel mit einem Soundtrack, der ständig zwischen 50s Schmalz, Elvis und Heavy Metal hin und her pendelt. Trotz all dieser Zutaten bleibt Wild at Heart im Gegensatz zu Lynchs späteren Werken Lost Highway oder Mulholland Drive mit kleinen Abstrichen sehr zugänglich. Mit dem einen oder anderen unaufgelösten Handlungsstrang bekommt Wild at Heart den mystischen Touch, der mit den angesprochenen Filmen seiner letzten Phase seine künstlerische Vollendung finden sollte und das Kino in seiner herkömmlichen Form niederriss. Das hier ist für Lynch Verhältnisse leichte Kost, wenn auch im Mainstream Verständnis immer noch meilenweit von „zugänglich“ entfernt.


“Ya know, I sure do like a girl with nice tits like yours who talks tough and looks like she can fuck like a bunny. Do you fuck like that? Cause if ya do, I'll fuck ya good. Like a big ol' jackrabbit bunny, jump all around that hole. Bobby Peru don't come up for air.“

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