Dienstag, 24. Juli 2007

Rob Roy

USA/UK 1995
Regie: Michael Caton-Jones

09. Januar 2006

Schon mehrfach seit der Stummfilmära wurde die Geschichte des schottischen Volkshelden interpretiert und verfilmt. Der bis dato letzte Versuch stammt von Regisseur Michael Caton-Jones, der aus dem Stoff einen recht anspruchsvollen Abenteuerfilm gemacht hat.

Liam Neeson spielt den schottischen Clanführer Robert Roy MacGregor, der im 17. Jahrhundert in den von England beherrschten Highlands versucht, das Überleben seines Clans zu ermöglichen, indem er sich Geld vom englischen Edelmann Marquis of Montrose (John Hurt) leiht. Als dieser mit Hilfe des ungestümen jungen Adligen Archibald Cunningham (Tim Roth) Rob Roy um die Summe beraubt, stellt sich der Schotte offen gegen die Besatzer.

Als Rob Roy 1995 in die Kinos kam, musste er sich (auch wenn in einer anderen Zeitepoche angesiedelt ist) der direkten Konkurrenz mit Mel Gibson’s Braveheart stellen und zog den Kürzeren. Das lag wohl weniger an der Qualität des Films, sondern an seiner weniger epischen Herangehensweise. Neeson verkörpert Rob Roy als Mann in der Zwickmühle, der zur Reaktion gezwungen wird, als die Engländer sein Heim vernichten und seine Frau vergewaltigen. Insofern geht es weniger um einen allgemeinen Freiheitskampf, sondern um Vergeltung. Gemein mit Braveheart ist die Darstellung der Engländer als umbarmherzige, brutale Besatzern, welche das schottische Volk ausbluten lassen. Die Krönung ist Tim Roths großartige Performance als einer der widerlichsten Charaktere der Filmgeschichte.

Ein guter Film mit großartiger Kameraführung, erstklassigen Dialogen und detaillierter Ausstattung, wobei ich zugeben muß, daß auch mich Braveheart mit seinem Pathos immer mehr unterhalten hat, denn Rob Roy bleibt trotz seines realistischen Ansatzes immer noch im Kern ein Abenteuerfilm alter Schule, wirkt dafür allerdings eine Ecke zu spröde.


“So, Mr. Cunningham. What are these principal sins that distress your mother? Dice? Drink? Or are you a buggerer of boys?”

“It is years, Your Grace, since I buggered a boy... And in my own defense, I must add, I thought him a girl at the moment of entry.”

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