Donnerstag, 26. Juli 2007

The Life Aquatic with Steve Zissou

USA 2004
Regie: Wes Anderson

11. Februar 2006


















Der selbsternannte Meeresforscher, Filmemacher und Abenteurer Steve Zissou (Bill Murray als „Jacques Cousteau Epigone“) steckt in der Midlife Crisis. Seine Frau (Angelica Houston) hat sich von ihm entfremdet, sein Unternehmen steht vor dem Bankrott und dann taucht auch noch ein scheinbar verlorener Sohn (Owen Wilson) wieder auf. Als bei seiner letzten Expeditionen sein bester Freund von einem Jaguar Hai gefressen wird und die daraus entstandene Dokumentation das Publikum nicht zu begeistern weiß, macht sich Zissou auf die Jagd nach dem Meeresräuber.


Ganz typisch für Wes Anderson ist nicht nur die skurrile Story, sondern auch die ebenso agierenden Charaktere. Wie schon in Rushmore und The Royal Tenenbaums fühlt man sich in eine künstliche Welt hineingezogen, in der einzig die Gefühle ihrer Protagonisten echt zu sein scheinen. Abgefahrene Sets und Kostüme (Team Zissou scheint nicht nur technisch in den 70ern hängen geblieben zu sein) und eine penible Liebe zum Detail kennzeichnen seit jeher Andersons Werke. Oberflächlich betrachtet hat man alle Ingredienzien für eine unterhaltsame Komödie, bei der der Humor allerdings meist sehr subtil und entdeckungswürdig ist. Blickt man tiefer in die Materie, so entdeckt man einen Film über einen Abenteurer, der in seinem Leben die Welt erforscht zu haben scheint, aber noch nicht das Leben selbst. Der Weg aus der Krise zurück zum Erfolg ist untrennbar damit verbunden, daß Steve die Fehler seiner Vergangenheit eingesteht.

In seinem Subtext ist The Life Aquatic With Steve Zissou nicht so offensichtlich wie seine Vorgänger, und verlangt mehr Beschäftigung, ansonsten hat man „nur“ eine sicherlich für spezielle Geschmäcker gemachte Komödie gesehen. Aber in diesem Aspekt lag schon immer der Reiz an Wes Andersons Filmen. In seinen fast schon surrealen kleinen Welten gibt es so unendlich viel zu entdecken, daß es zur Pflicht wird, auch diesen Film zum wiederholten Mal zu sehen. Wie immer ein großartig besetzter (Willem Dafoe als Klaus Daimler mit deutschem Akzent ist der Hammer!), mit fantasievoller Bildkomposition realisierter, eigensinniger Film, der in jeder Einstellung die Handschrift eines der originellsten und talentiertesten Filmemacher der Gegenwart trägt.


“Supposedly Cousteau and his cronies invented the idea of putting walkie-talkies into the helmet. But we made ours with a special rabbit ear on the top so we could pipe in some music.”

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