Montag, 23. Juli 2007

Secretary

USA 2002
Regie: Steven Shainberg

28. Dezember 2005


Secretary ist ein seltsamer und gleichzeitig ganz besonderer Film. Daß es Regisseur Steven Shainberg überhaupt geschafft hat, diese völlig neben dem amerikanischen Mainstream Geschmack angesiedelte Story um Dominanz und Unterwerfung verbunden mit Sexualität im prüden Hollywood zu verfilmen, ist an sich schon eine Leistung. Doch auch in seiner Erzählweise und filmischen Umsetzung ist Secretary ein Independentfilm, der den Durchschnitts-Zuschauer wohl eher ratlos zurücklässt.

Maggie Gyllenhaal spielt Lee Holloway, eine emotional verkümmerte und von physischem Selbstmissbrauch gezeichnete junge Frau, die zu Anfang des Films aus der Psychiatrie entlassen wird. Emotional entrissen von sich selbst und ihrer Familie nimmt sie einen Job als Sekretärin bei einem Rechtsanwalt (James Spader) an, zu dem sie sich sehr bald auf eine obsessive Weise hingezogen fühlt…

Die ungewöhnliche Geschichte um eine Liebe, die erst funktionieren kann, nachdem sich beide ihre sexuellen Neigungen eingestehen können, inszeniert Shainberg dabei wie eine fast gewöhnliche Romanze, die am Ende Sadomasochismus ausschließlich als eine weitere Form von Liebe darstellt. Dabei vollbringt er das Kunststück, niemals den Anspruch zu verlieren und in billige Klischees abzudriften, zugleich sensibilisiert er eine Thematik, welche ohne tiefgehende Beschäftigung meist schlichtweg als Perversität abgestraft wird.

Secretary lebt von den fantastischen Darstellungen seiner Hauptdarsteller. Maggie Gyllenhaal legt mit jedem weiteren Film einen Performance ab, daß man sie wohl bald zu einer der ernstzunehmendsten jungen Darstellerinnen Hollywoods zählen darf. Das Gleiche gilt für James Spader, der trotz seines fast schon zurückhaltenden Spiels eine beunruhigende Intensität an den Tag legt. Großartig!

“In one way or another I've always suffered. I didn't know why exactly. But I do know that I'm not so scared of suffering now. I feel more than I've ever felt and I've found someone to feel with. To play with. To love in a way that feels right for me. I hope he knows that I can see that he suffers too. And that I want to love him.“

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