Montag, 23. Juli 2007

JFK – The Director’s Cut

USA 1991
Regie: Oliver Stone

12. Dezember 2005

Was gibt es über diesen Film noch großartig zu sagen? Wie so oft bei Oliver Stones Filmen hat er die Massen in zwei Lager gespalten. Die einen halten den Film für ein sowohl technisches als auch inhaltliches Meisterwerk, die anderen kritisieren die höchst spekulativen Theorien, welche Stone ihrer Meinung nach als die ultimative Wahrheit über das Attentat auf John F. Kennedy am 22. November 1963 präsentiert.

Ich konnte mit den Argumenten letzterer Gruppe weder 1991 nach dem Kinobesuch, noch jetzt, nach dem vierten Mal, daß ich den Film gesehen habe, etwas anfangen. Ja, es werden Theorien aufgestellt, vielleicht auch nicht schlüssig zu ende gedacht. Viel wichtiger ist jedoch, daß ein für alle Mal die lächerlich absurde Behauptung widerlegt wird, Lee Harvey Oswald habe Kennedy alleine ermordet. Spekulationen hin oder her, wer diesen Film gesehen hat und immer noch mit einem naiven Politikverständnis die historischen und aktuellen Zusammenhänge beurteilt, dem ist leider nicht mehr zu helfen.

Jeder, der erwartet hat, die Antwort auf alle Fragen zur Ermordung des amerikanischen Präsidenten zu bekommen, konnte natürlich nur enttäuscht werden. Dennoch, soll und kann es nicht das Anliegen eines bedeutenden Filmes in diesem Zusammenhang sein, zu hinterfragen? Wenn es den Zuschauer danach dazu ermutigt, nicht alles zu glauben, was man ihm weismachen will, ist dann das Ziel nicht schon erreicht? Man sollte JFK zumindest einmal in seinem Leben gesehen haben, ob man ihn mag oder nicht, dieser Film ist ein moderner Klassiker.


In technischer Hinsicht ist JFK eine technisch brillante Montage von Archivmaterial und gedrehten Szenen, von Wahrheit und Fiktion. Trotz seiner Länge legt der Film durch seine teilweise extrem schnellen Schnitte auch storytechnisch ein Tempo vor, daß man kaum mehr zu adaptieren vermag. Seit diesem Film ist diese Montagetechnik zu Stones unverwechselbarem Markenzeichen geworden.


“The organizing principle of any society, Mr. Garrison, is for war. The authority of the state over its people resides in its war powers. Kennedy wanted to end the Cold War in his second term. He wanted to call off the moon race and cooperate with the Soviets. He signed a treaty to ban nuclear testing. He refused to invade Cuba in 1962. He set out to withdraw from Vietnam. But all that ended on the 22nd of November, 1963.”

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