Montag, 23. Juli 2007

The Day After Tomorrow

USA 2004
Regie: Roland Emmerich

26. Dezember 2005

Roland Emmerichs dritter Anfall von Zerstörungswut nach Independence Day und Godzilla ist auch sein bester.

Bei The Day After Tomorrow handelt es sich um einen klassischen Katastrophenfilm, der in seiner Struktur und Herangehensweise die Hochphase des Genres in den 70er Jahren zitiert. Im Unterschied zu Meteoriten, Monstern und Aliens setzt Emmerich diesmal auf einen Bezug zu den realen Gefahren der Umweltverschmutzung, welche das Filmerlebnis um ein gehöriges Maß intensiviert. Wenn auch weit übertrieben in der Geschwindigkeit der zeitlichen Abläufe, so entsteht doch ein aktueller Realitätsbezug, der einem beim Sehen ein leicht ungutes Gefühl vermittelt. Insofern funktioniert The Day After Tomorrow in seinem Genre sehr gut.

Die Gesamtsituation der Menschheit verwoben mit den Schicksal einiger ausgewählter Figuren ist ebenfalls typisch und die Hauptcharaktäre sind mit Dennis Quaid und Jake Gyllenhaal gut besetzt. Die patriotischen Untertöne sind dieses Mal angenehm zurückhaltend und wirken zumindest kaum störend. Nicht nur aufgrund seiner Ausgangssituation und der Gesamtverantwortung der gesamten Weltbevölkerung für eine selbst verschuldete Katastrophe ist The Day After Tomorrow deshalb mehr noch als Independence Day ein „globaler“ Film.

Leider ist man dort allerdings auch schon am eigentlichen Schwachpunkt angekommen. Die Kritik an der Verantwortlichkeit der Regierung (in diesem Fall der amerikanischen) wäre im Zusammenhang mit dem gezeigten Szenario durchaus weit deutlicher möglich gewesen. Sicher ist das immer noch Popcorn Kino, trotzdem wird diese Chance leider verpasst und Emmerich richtet seinen Film zu sehr nach dem amerikanischen Massengeschmack aus.
Eine, wenn auch kurze, Ansprache des US-Präsidenten am Ende hinterlässt einen faden Nachgeschmack und doch nur das Gefühl, von einem in seinem Genre weit oben anzusiedelnden Katastrophenfilm unterhalten worden zu sein. Ob Emmerich seinem Anspruch gerecht geworden ist, einen teilweise kritischen Film gedreht zu haben, muß jeder selbst beurteilen…

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