Mittwoch, 1. August 2007

Klute

USA 1971
Regie: Alan J. Pakula


19. März 2006


ImageBanana - Klute.jpg

Schon lange wollte ich Klute sehen. Mehrere Leute haben mir den Film wiederholt ans Herz gelegt, und nachdem ich ihn nun gesehen habe, kann ich den vielen guten Kritiken nur absolut beipflichten.



Privatdetektiv John Klute (Donald Sutherland) wird beauftragt, den seit sechs Monaten verschwundenen Ingenieur Tom Gruneman (Robert Mili) zu finden, mit dem er selbst gut befreundet war. Sein einziger Anhaltspunkt ist die Prostituierte Bree (Jane Fonda), der Gruneman mehrfach obszöne Briefe geschrieben hatte. Klute begibt sich nach New York und erpresst sie, ihm bei der Suche zu helfen. Anfangs noch abweisend, willigt Bree schließlich ein, nachdem sie wiederholt anonyme Anrufe bekommt und auf Klutes Hilfe angewiesen ist, um ihren eigenen Verfolger ausfindig zu machen. Aus dieser symbiotischen Beziehung entwickelt sich eine eigenwillige Gefühlskonstellation, die beide Seiten emotional verwickelt.



Ging ich zuerst noch davon aus, daß es sich bei Klute um einen eher stringenten Thriller handeln würde, so wurde ich schon nach einer kurzen Weile angenehm überrascht. Alan J. Pakulas Regie ist völlig anders als erwartet. Mit sehr ruhigem Erzähltempo konzentriert er sich vielmehr auf die emotionalen Zustände seiner Protagonisten und involviert den Zuschauer mit seinem subjektiven Blickwinkel und ungewohnten Totalen. Das geht soweit, daß wir bei Brees Sitzungen mit ihrer Psychologin, diese gar nicht zu Gesicht bekommen und stattdessen deren Position einnehmen um Brees innerste Psyche gebeichtet zu bekommen. Überhaupt liefert Jane Fonda eine unglaublich gute Performance ab, die, wie ich im Nachhinein erfahren habe, völlig zurecht mit dem Oscar belohnt wurde. Im Gegensatz dazu spielt Donald Sutherland so zurückhaltend, wie ich ihn noch nie gesehen habe und erreicht damit eine darstellerische Tiefe, wie selten. Gekrönt wird der Film von einer fantastischen Bildkomposition, jede Szene ist meisterhaft photographiert.



Die Wirkung des sexuell anrüchigen Inhalts ist leider nicht mehr die selbe, wie 1971 bei Erscheinen des Films, doch Pakula verlässt sich ohnehin nicht auf diese Thematik alleine. Klute ist vielmehr eine emotionale Studie zweier Menschen und ihrer möglicherweise von vornherein zum Scheitern verurteilten Beziehung zueinander. Großartiger Film.



„Make a man think that he's accepted. It's all a great big game to you. I mean, you're all obviously too lazy and too warped to do anything meaningful with your lives so you prey upon the sexual fantasies of others. I'm sure it comes as no great suprise to you when I say that there are little corners in everyone which were better off left alone; sicknesses, weaknesses, which-which should never be exposed. But... that's your stock in trade, isn't it -- a man's weakness? And I was never really fully aware of mine... until you brought them out.“

Keine Kommentare: