Mittwoch, 1. August 2007

Quel maledetto treno blindato (aka Inglorious Bastards)

IT 1977
Regie: Enzo G. Castellari


20. März 2006


Enzo G. Castellaris trashige Italo Version von The Dirty Dozen ist ein wenig gesehenes Filmchen und wohl nur den wenigsten bekannt. Auch wenn ich die Kriegsfilmklassiker fast alle gesehen habe, wäre dieser Film sicherlich auch an mir vorbei gegangen, wäre da nicht der englische Titel Inglorious Bastards, der den Eingeweihten aufhorchen lässt. Saß da nicht ein gewisser Quentin Tarantino schon seit Jahren an einem gleichnamigen legendären Projekt, dessen Verfilmung demnächst wohl doch realisiert werden soll? Tarantino’s Drehbuch, mittlerweile über 500 Seiten stark (wie viele Teile sollen das denn diesmal werden?!), hat also Quel maledetto treno blindato aus dem Jahre 1977 zumindest in Teilen als Vorlage, und wie bereits erwähnt, ist die Story um eine Gruppe verurteilter amerikanischer Soldaten, die eine gefährliche Kriegsmission übernehmen müssen, nicht wirklich neu. Auf ihrer Flucht in Richtung Schweizer Grenze fallen die G.I.s der französischen Resistance in die Hände und erklären sich mehr oder weniger freiwillig dazu bereit, einen V2 Sprengkopf aus einem deutschen Militärzug zu entwenden.



Ein Mann und sein Abführmittel!

Quel maledetto treno blindato ist sicherlich kein schlechter Film, soweit man trashige Kriegsfilme mag. Ehrlich gesagt, habe ich schon weit schlechtere Genrefilme gesehen, aber gegenüber The Dirty Dozen oder Kelly’s Heroes stinkt Castellaris Werk in allen Belangen doch deutlich ab. Das liegt zum einen an der Länge des Films, dessen Story sich für eine detailliertere und damit epischere Verfilmung geeignet hätte und mit etwas über 90 Minuten viel zu hektisch vor sich her stolpert. Bitte nicht falsch verstehen, der Film hat jede Menge Charme und schwarzen Humor und nimmt sich überhaupt nicht ernst. Und hey, er hat Fred Williamson, natürlich mit obligatorischem Stinkbolzen zwischen den Zähnen, ähnlich cool wie in From Dusk Till Dawn. Bo Svenson und Raimund Harmstorf komplettieren das erstklassige B-Movie Ensemble. Also ich für meinen Teil habe mich zumindest gut unterhalten gefühlt. Außerdem, nur italienische Kriegsfilme können mit nackten deutschen Soldatinnen punkten, das ist so unpassend komisch, das gibt’s nur hier! Bin mal gespannt, was Tarantino in seiner Version wieder alles verwursten wird, sympathisch ist das allemal…


Bo und Raimund suchen das nächste Freudenhaus.

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