Regie: John Mackenzie
08. Dezember 2005
John Mackenzie (The Long Good Friday) inszenierte diesen klassischen Agententhriller nach einer Vorlage von Frederick Forsyth (The Day of the Jackal, The Odessa File) der auch das Drehbuch verfasste. Wahrscheinlich deshalb fühlt sich der Film so an, als wäre er 20 Jahre früher entstanden. Sowohl Brosnan (eiskalt und ohne sichtliche Emotion) als auch Caine liefern eine adäquate schauspielerische Leistung. Prestons schnippische Art, mit seinem Vorgesetzten umzugehen erinnert nicht allzu oft an eine seiner größten Rollen als Anti-Agent Harry Palmer in The Ipcress File und wird diesem weit mehr gerecht als in seinen zwei Nachfolgern Funeral in Berlin und Billion Dollar Brain.
Gradlinig und mit nur wenigen Actioneinlagen vermengt The Fourth Protocol politische Machtspiele und Thrillerelemente, so daß nach einer Weile nicht mehr klar ist, wer wen gegeneinander ausspielt. Selbst die unmittelbare Gefahr eines nuklearen Anschlags veranlasst die entsprechenden Machthaber nicht davon abzulassen, eigene Interessenpolitik zu betreiben und ihre eingesetzten Agenten wie Schachfiguren zu manipulieren. Insofern vielleicht einer der letzten Vertreter des klassischen Agentenfilms und ein sehr guter dazu.
Wer das Szenario auf die Spitze getrieben sehen möchte, dem sei The Ipress File empfohlen. Dieser addiert noch eine großartige Charaktertiefe und melancholisch depressive Grundstimmung, was ihn zum besten Film des Genres macht.
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